Landesirrenanstalt Domjüch

Datum: 22. Oktober 2016

Landesirrenanstalt Domjüch

Die schon lange überkommene Bezeichnung „Irrenanstalt“ klingt viel zu spektakulär für die verbliebenen architektonischen Hinterlassenschaften einer Anstalt, die im Laufe der Jahrzehnte einen mehrfachen Funktionswandel erlebte. Im Inneren ist im Prinzip alles verschwunden, was irgendwie transportabel war. Und trotzdem erzählen die Wände, die Räume und Zellen eine Geschichte von Leid, Verbrechen und Verschleppung – genauso wie von Humanität, Fürsorge und Heilung. 

Von der „Irrenanstalt“ ist nach mehr als 70 Jahren also wenig zu sehen. Geblieben ist das Gebäudeensemble, das die langen Jahre relativ gut überstanden hat. Das Heizhaus wurde absichtlich abgedeckt, um den mürben Dachstuhl vom Gewicht zu entlasten. Die ehemalige TBC-Klinik diente als Dachziegelspender für die anderen Häuser, sie selber unterlag nicht dem Denkmalschutz und soll wegen der schlechten Bausubstanz irgendwann abgerissen werden. Im ehemaligen Stabsgebäude wurde der Dachstuhl vorsätzlich in Brand gesetzt, die Folgeschäden des Feuers und der Löscharbeiten betrafen weitere Teile des Gebäudes.