LW4: Organspendelauf 2025 (Hammeniederung 5)

LW4: Organspendelauf 2025 (Hammeniederung 5)

Datum der Tour: 23. August 2025

Start- & Zielpunkt: Bahnhof Osterholz-Scharmbeck

Aufstieg: 30 m

Abstieg: 30 m

Dauer: 4:07 Std.

Länge: 23.2 km

Der Organspendelauf 2025 ist mein vierter Spendenlauf von lauf-weiter.de und dieser liegt mir besonders am Herzen. Seit einiger Zeit bin ich selber Organspender mit Ausweis und seit Kurzem habe ich auch ein passendes Tattoo (meine nach außen sichtbare Willenserklärung) auf dem rechten Unterarm.

Viele aus der „Just for fun“-Gruppe hatten keine oder wenig Zeit. Darum wollte keiner mit mir die 21 km „walken“. Joggen geht schneller, aber das ist nicht meine Disziplin. Also machte ich mich dieses Mal alleine auf den Weg. Herausgesucht hatte ich mir eine besondere Strecke, die dieses Mal nicht in meiner direkten Nähe lag. Ich wollte mal etwas Neues sehen und wählte eine interessante 23-km-Runde in der Hammeniederung. Ein tolles Naturschutzgebiet mit Flusslandschaft zwischen Osterholz-Scharmbeck und Worpswede.

Diese Strecke hatte ich bei einer Internetrecherche gefunden und ich musste feststellen, dass man seine „Homebase“ gar nicht so gut kennt, wie man immer denkt. Auf der Webseite „Kulturland Teufelsmoor“ findet man viele liebevoll zusammengesuchte Rundwanderungen für jeden Fitnesslevel. Ich habe mir fest vorgenommen, noch einige fertig geplante Touren von dort abzuwandern.

Zum Startpunkt brauchte ich nur knapp 25 Minuten mit dem Auto und ein kostenloser Parkplatz war auch vorhanden. Direkt am Auto nahm ich noch mein Frühstück zu mir und dann sollte es auch schon losgehen. Wechselhaftes Wetter mit Regen war angesagt. Dementsprechend war der Rucksack gepackt.

Schnell ließ ich die Häuser von Osterholz-Scharmbeck hinter mir und sofort begann die Stille. Genau so mag ich es. Der Weg führte mich vorbei an Wiesen, Feldern, Flüssen und Kanälen. Ab und zu kam eine tolle Brücke und lud zum Verweilen ein. Hier konnte man den Blick wunderbar in die Ferne schweifen lassen und seine Gedanken „sortieren“. Ich sage dazu immer „Kopf frei wandern“. Genau das klappte hier sehr gut.

Irgendwann kam der erste Schauer und ich stellte mich unter einen Baum. Für die Regenkleidung war es noch nicht nass genug. Immer wieder waren Enten, Störche oder andere Tiere zu sehen, die sich durch nichts stören ließen. Wider Erwarten war die Landschaft extrem abwechslungsreich und bot für mich viel Neues. Sogar das Pfeifen einer Lok hörte ich im Hintergrund. Da kam ganz schnell wieder das Harzfeeling auf. Hier war es aber der Moorexpress und nicht die Harzer Schmalspurbahn.

So kam ich zum Beispiel an einem großen Gehöft vorbei, wo sich wohl ein Künstler niedergelassen hat und dort sein Atelier hat. Entlang der Straße im Wald hat er Dutzende Dinosaurier aus Holz gebaut und diese dort geschickt positioniert. Überall gab es etwas zu entdecken. Eine tolle Idee.

Fast am Ende der Tour überquerte ich die „Hamme“ über eine tolle Brücke mit „Knick“. In der Ferne am Ufer sah ich einen sehr einladenden Biergarten und ich beschloss, dort einen Kaffee zu trinken. Hier war es richtig voll – es scheint ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger und Radfahrer zu sein. Für „kleines Geld“ konnte ich dort einen Kaffee bekommen, welchen ich direkt am Wasser sehr genossen habe.

Wanderhighlight: Melchers Hütte

Melchers Hütte, gelegen in Osterholz-Scharmbeck im Landkreis Osterholz, Niedersachsen gilt als eine der ersten Hammehütten. Dies waren Plätze mit Anlegestellen oder kleinen Häfen für die Torfschiffer zum Übernachten und auch zum Weitertransport durch Bockschiffe. Die Melchers Hütte ist eine der ersten Hammehütten, die Anfang des 19. Jahrhunderts an den kleinen Umladeplätzen entlang der Hamme entstanden. Das Amt Osterholz beantragte im März 1814 bei der Stader Regierung eine Schankkonzession an der Hamme. Sie wurde bewilligt und der Bauer Otto Schnaars vom Heidkamp eröffnete im Mai 1814 den Betrieb eines Kruges „auf dem Hamme Strohm“ für 5 Reichsthaler Pacht für ein Jahr. 1815 erhielt er eine 3-jährige Konzessionsverlängerung für 10 Reichsthaler jährlich. Er begann mit einem alten Schiff und errichtete zum Wetterschutz ein Zelt an Deck. Später erstellte er auch eine Hütte. 1820/21 übernahm der Bierbrauer Lüer Wrieden den Krug, er zahlte 30 Reichsthaler Pacht jährlich. Die Hütte ist im Winter 1843 durch Hochwasser und Eisgang weggetrieben und wurde im Winter 1845 durch Eisschollen beschädigt. Daher ließ Wrieden den Platz mit Sand aufschütten und errichtete anschließend ein stabiles Fachwerkhaus. Johann Lilienthal führte die Hütte dann bis 1888, danach folgten Ernst August von Oehsen bis 1892, Hinrich Buschkaroff bis 1910, Metta Buschkaroff bis 1915, Albert Böttjer bis 1921 und Friedrich Buschkaroff bis 1936. Dann übernahm Wilhelm Melchers die Hütte, nach dem sie bis heute benannt ist. Herbert Teichmeyer hatte die Hütte zwischendurch für einige Jahre gepachtet. 1952 hat Melchers sie umgebaut. 1975 starb Melchers und sein Sohn Fritz mit Ehefrau führte sie weiter. Seit Februar 2016 wird die Hütte, die früher auch unter dem Namen „Neu-Kamerun“ oder „Buschkaroff-Hütte“ geführt wurde, unter dem Namen „Melchers Hütte“ von Wolfgang Teichmeier geführt.
Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Melchers_Hütte)

Die letzten Kilometer waren sehr unspektakulär. Gelegentlich überholten mich Radfahrer oder Jogger, aber zum Glück war fast die gesamte Strecke für Autos gesperrt, was die Tour umso entspannter gestaltete.

Nach 4 Stunden und 7 Minuten kam ich nach 23,2 Kilometern wieder am Bahnhof an. Es war eine sehr schöne und extrem abwechslungsreiche Wanderung in der Hammeniederung. Ich bin hier bestimmt nicht das letzte Mal gewesen.

Schaut euch die Bilder an und wenn ihr mögt, wandert die Tour gerne mal nach! Möchtest du nächstes Mal dabei sein? Melde dich gerne bei mir.