Tour 32: Bad Harzburg und Umgebung
Datum der Tour: 21. Juni 2025
Start- & Zielpunkt: Bad Harzburg
Aufstieg: 480 m
Abstieg: 470 m
Dauer: 3:16 Std.
Länge: 16.38 km
Stempelstellen: 120 | 121 | 122 | 170 | 169
Es sollte warm (29 Grad) werden und wir haben Mittsommer. Was gibt es da Besseres als eine schöne Tour durch die Harzer Bergwelt, um wieder ein paar Stempel für die Harzer Wandernadel zu erwandern? Meine Erkältung war Geschichte, Tobi hatte Zeit und ich habe für den heutigen Tag 5 Stempel eingeplant. Eine kleine Wanderung, um den tollen Stempel HWN 120 (Elfenstein) einzusammeln und anschließend eine knapp 12-km-Runde beim Burgberg in Bad Harzburg für die restlichen 4 Stempel.
Pünktlich um 5:30 Uhr ging es für mich auf die Autobahn in Richtung Celle. Knapp 1 1/2 Stunden später haben wir das Auto gewechselt und sind weiter nach Bad Harzburg, um uns den Kaffee für das obligatorische Frühstück am Startparkplatz zu besorgen.
Die Wahl fiel auf den Bäcker Stübig. Dort wurden wir schon um 8:00 Uhr von einem Gitarre spielenden Mann überrascht, der den dort draußen sitzenden Gästen seine Musik aufgezwungen hat. Gut, dass wir uns dort nicht lange aufhalten werden! Als er dann auch noch anfing zu jodeln, hatte er alle Lacher auf seiner Seite und verzog sich recht schnell wieder. Puh!
Am Wanderparkplatz angekommen, musste ich erst mal meinen Rucksack umpacken. Tobi hat mir ein rückenschonendes Model besorgt, das ich testen sollte. Das war ja nichts für mich. Wo ich doch mit Veränderungen so überhaupt nicht umgehen kann. Nun ja, ich tat ihm den Gefallen (wie sich später herausstellen sollte, auch mir). Generell war heute viel ausprobieren und testen angesagt. Neue Kameras und der Rucksack sollten ausgiebig getestet werden.
Der Kaffee war gut und die Celler Mettbrötchen kannten wir ja schon. Nachdem dann auch alles gut verstaut und der Rucksack an meinen Körper angepasst war, konnte es endlich losgehen. Freundliche 130 Höhenmeter begleiteten uns zum Elfenstein (HWN 120). Eine tolle Aussicht wurde uns dort geboten, und wir mussten die Drohnen in die Freiheit entlassen. Die Landschaft war zu schön, um sie links liegenzulassen. Nach dem Stempeln ging es dann zurück zum Auto.
Meine anfängliche Skepsis gegenüber dem Rucksack verschwand und verwandelte sich in Freude. Er war echt bequem. Danke, Tobi! Schon auf den ersten, fast vier Kilometern, bemerkte ich den neuen Tragekomfort. Na, dann können die nächsten 12,5 Kilometer ja kommen.
Wir mussten nun kurz das Auto umparken und dann sollte es weitergehen. In Bad Harzburg parkten wir direkt bei der Burgberg-Seilbahn und freuten uns schon auf die Fahrt nach oben. Wie jetzt? Wir müssen Schlange stehen? Leider fuhr nur jeweils eine Kabine nach oben und eine nach unten. Das hatten wir uns anders vorgestellt. Endlich an der Reihe fragten wir den freundlichen „Schaffner“ gleich, ob wir mit der Kamera aus der Kabine heraus filmen durften. Das gibt spektakuläre Filmausschnitte! Erlaubnis erteilt.
Auch hier war die Fahrt wieder viel zu kurz, und oben angekommen, mussten wir gleich wieder fotografieren und filmen. Das Wandern kam heute irgendwie viel zu kurz. Nach ein paar Schritten kam auch gleich der erste Stempelkasten. Der Stempel der HWN 121 („Aussichtsreich“ Burgberg) wartete darauf, ins Heft gedrückt zu werden. Und auch hier mussten die Drohnen wieder in die Freiheit gelassen werden, um ein paar tolle Perspektiven der Canossa-Säule einzufangen.
Wanderhighlight: Stempelstelle 120 (Elfenstein)
Der Elfenstein ist eine markante Quarzitklippe oberhalb von Bad Harzberg. Er stellt ein attraktives und relativ leicht zu erreichendes Wanderziel dar. Die Felsformation kann mit Hilfe einer Treppe erklommen werden. Von oben haben Sie eine gute Aussicht auf die Ortsteile Bündheim und Schlewecke sowie auf das sich anschließende nördliche Harzvorland. Zu sehen sind u.a. der Höhenzug Harly und das Kloster Wöltingerode. Das den Elfenstein umgebende Areal war schon in der Bronzezeit besiedelt. Unterhalb der Felsklippe befinden sich die Überreste eines historischen Steinbruches. Die heute nur noch spekulativ erklärbare Namensgebung der Gesteinsformation weist ebenfalls weit in die Vergangenheit zurück. Als Elben bzw. Elfen werden in der germanischen Mythologie diverse Naturgeister bezeichnet. Die Ureinwohner des Harzgebietes sahen in diesen im Allgemeinen Mischwesen aus Göttern und Menschen. Den Elfen werden Fähigkeiten zugeschrieben, über welche Menschen nicht verfügen. Einen guten Ausgangspunkt für die Wanderung zu der Felsklippe stellt der direkt am Waldrand unterhalb des Elfensteins gelegene Parkplatz Am Silberborn dar. Von dort aus führt ein kurzer, aber recht steiler Anstieg zum Aussichtsfelsen hinauf. Sie müssen auf dem Weg dorthin etwa 130 Höhenmeter überwinden. Kurz vor dem Ziel können Sie durch das „Harzburger Fenster“ einen Blick in Richtung Osten auf die Gebäude der Stadt am Ausgang des Radautales werfen.
Text: harzlife.de
So langsam wurde es immer wärmer und voller. Also wanderten wir weiter zur HWN 122 (Kreuz des Deutschen Ostens). Die kurzen Waldabschnitte waren eine willkommene Abwechslung, denn es war gefühlt gleich 10 Grad kühler. Dort angekommen, nur eben fix stempeln, fotografieren und weiter gehts zur Rabenklippe. Dort angekommen beschlossen wir bei der tollen Aussicht auf den Brocken ein kühles alkoholfreies Hefeweizen zu trinken. Das hatten wir auch verdient. Die kleine Pause tat bei der Wärme ganz gut und nach ein paar Minuten ging es dann auch gut erholt weiter zur HWN 169 (Molkenhaus).
Wanderhighlight: Canossa-Säule
Wer sich nach Einbruch der Dunkelheit aus dem Harzvorland kommend Bad Harzburg nähert, sieht schon von Weitem auf einem Berg hoch über den Dächern der Stadt eine hell erleuchtete Säule aufragen. Dieser 19 Meter hohe steinerne Obelisk auf dem Burgberg wurde im 19. Jahrhundert aufgestellt und ist eines der markantesten Wahrzeichen des Kurortes am Ausgang des Radautales. Anlaß für die Errichtung der Granitsäule war ein Ausspruch des damaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck, welcher einen gedanklichen Bogen aus der Gegenwart des Jahres 1872 ins Hochmittelalter spannte. In jenem Jahr gab es nämlich Unstimmigkeiten zwischen dem noch jungen Deutschen Reich und dem Vatikan. Der Heilige Stuhl in Rom hatte den deutschen Gesandten Gustav Adolf zu Hohenlohe-Schillingsfürst abgelehnt, welcher die Unfehlbarkeit des Papstes anzweifelte. Das führte im Mai 1872 zu einer heftigen Auseinandersetzung im Reichstag. Reichskanzler Bismarck verkündete dabei vor dem Hohen Hause: „Seien sie außer Sorge, nach Canossa gehen wir nicht – weder körperlich noch geistig.“. Fünf Jahre später, im August des Jahres 1877, wurde auf dem Großen Burgberg bei Bad Harzburg die „Canossa-Säule“ eingeweiht. Mit diesem Obelisk auf dem Gelände der einstigen Harzburg sollte einerseits an Bismarcks Ausspruch vor dem Reichstag gedacht werden, welcher inzwischen zum geflügelten Wort geworden war. Andererseits erfolgte mit der weithin sichtbaren Granitsäule auf historischem Boden der erwähnte Brückenschlag 800 Jahre zurück in die deutsche Vergangenheit. In jenem Jahre 1077 gipfelte der schon länger schwelende Streit zwischen Papst Gregor VII. und dem deutschen König Heinrich IV. – dem Gründer der Harzburg – im berühmten Gang nach Canossa. Bei diesem Gang zog Heinrich IV. am 25. Januar 1077 barfuß, im Gewande des Büßers und unter Tränen vor die Burg von Canossa, in welcher sich Papst Gregor VII. aufhielt, um ihn um die Aufhebung des Kirchenbanns zu bitten. Drei Tage musste der arme König so ausharren, bis ihn der Papst schließlich von seinem Bann erlöste. Dieser Bußgang nach Canossa blieb als (scheinbare) Niederlage der weltlichen Macht noch jahrhundertelang im Bewußtsein der Deutschen lebendig. Aus diesem Grund hatte Bismarcks Ausspruch solch ungeheure Symbolkraft. An der nachts von starken Scheinwerfern angestrahlten Canossa-Säule prangt eine Bronzetafel mit dem Bildnis des früheren Reichskanzlers. Eine weitere Tafel aus Stein verewigt außerdem den legendären Ausspruch des seinerzeit überaus populären Politikers. In unseren Tagen gehört die Canossa-Säule zu den beliebtesten Ausflugszielen im Gebiet von Bad Harzburg. Vom Fuß des Bauwerks haben Sie eine herrliche Aussicht auf die Stadt und das angrenzende nördliche Harzvorland. Im Jahre 2018 wurde der inzwischen mehr als 140 Jahre alte Obelisk mit Hilfe von Spendengeldern aufwändig saniert.
Text: harzlife.de
Viel Trinken war angesagt. Damit und mit den tollen Waldabschnitten ließ es sich doch hier „oben“ gut aushalten. Beim Molkenhaus war es, wie zu erwarten, recht voll und nach dem Abstempeln ging es schnell weiter. Die letzten knapp 5 Kilometer hinunter ins Tal vergingen wie im Fluge und wir wurden immer wieder mit einer sehr schönen Aussicht belohnt.
Unten am Auto angekommen, freuten wir uns über die Kühltasche im Kofferraum. Die Getränke waren noch angenehm kühl. Wir zogen uns noch kurz um (wir waren doch sehr durchgeschwitzt) und freuten uns schon auf den tollen Tagesabschluss beim Harzer Schnitzelkönig. Hoffentlich ist es dort nicht zu voll, aber erfahrungsgemäß (6 Jahre Erfahrung) ist es bei solch einem schönen Wetter am Nachmittag nicht so voll. Die Leute genießen alle noch das wunderschöne Wetter.
Dank Charline (Grüße an Matze gehen raus) bekamen wir einen hervorragenden Platz am Tresen und wir genossen unsere Lieblingsschnitzel bei einem kühlen Weizenbier.
Es kamen heute 16,4 km und 480 Höhenmeter bei einer reinen Laufzeit von 3:16 Stunden zusammen.
Die nächsten Touren sind geplant und wir kommen wieder. „Harz geht immer!“.





















































