WH1: Wilde Geest Marsch 2024
Datum der Tour: 21. September 2024
Start- & Zielpunkt: „Stadion Ganderkesee“ im Habbrügger Weg, Ganderkesee
Aufstieg: 90 m
Abstieg: 90 m
Dauer: 6:42 Std.
Länge: 40.1 km
Durch den Naturpark Wildeshauser Geest. Südwestlich von Bremen liegt die „Wilde Geest“ mit ihrer vielfältigen Landschaft. Unzählige kleine und große Wälder, Moore, Wiesen und Heide sind hier zu finden. Und mit den Walking Heroes kannst du diese durchwandern. Vorbei an Großsteingräbern, alte Kirchen und Mühlen, entlang von Bächen und Flüssen. Und das in der schönsten Zeit des Jahres – im Herbst. Wo die Nebelschwaden über den Wiesen stehen und Spinnweben im Morgenrot glitzern. Die frische Luft in der Nase kitzelt und noch der eine oder andere Pilz am Wegesrand zu finden ist.
(Text: Walking Heroes)
„Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah“ (Johann Wolfgang von Goethe). Ein neuer Anbieter für organisierte Wanderungen oder Märsche zieht ins Feld und möchte die Wandergemeinschaft mit seinem Konzept überzeugen. Für mich ist es genau der richtige Zeitpunkt, denn nach der letzten „großen“ Veranstaltung war ich doch etwas geschockt und wollte so etwas nicht so schnell wieder erleben. Das Allerbeste ist, die Walking Heroes haben ihre Heimat gleich um die Ecke.
Auf der Webseite der Walking Heroes steht: „Qualität statt Quantität: Wir möchten euch ein tolles Wanderevent im familiären Rahmen bieten, deshalb begrenzen wir die Teilnehmerzahlen.“ Wow, genau mein Ding. Leider konnten aus unserer „Just for fun“ Gruppe nicht so viele mitmachen, denn ein anderes Event fand genau zur gleichen Zeit statt. Vielleicht auch ganz gut so, denn schließlich muss ein neuer Anbieter auch erst mal getestet werden. Tatjana hat schon einige unserer Vorbereitungsmärsche mitgemacht und wollte gerne mit mir ihren inneren Schweinehund in ganz neue Grenzen verweisen. Na, das sollten wir doch hinbekommen!
Der Start war für 08:00 Uhr vorgesehen und wir machten uns rechtzeitig auf den Weg, um pünktlich vor Ort zu sein. Die Zeit war so gar nichts für unsere „Nachteule“. Aber … „Wer A sagt, muss auch B sagen“. Wo sind die ganzen Leute hin? Das muss man zwangsläufig denken, wenn man schon Märsche bei anderen Veranstaltern mitgemacht hat. Am Start/Zielbereich merkten wir, dass René mit „familiären Rahmen“ meint. Na, da bin ich ja mal gespannt. Gleich am Eingang konnten wir uns anmelden und bekamen wir unser „Starterpaket“. Wir wurden dann noch aufgefordert, uns für einen Kindergarten oder Sportverein zu entscheiden. Denn je nach Wahl bekam diese für jeden Teilnehmer eine Spende in Höhe von 5 Euro. Wahnsinn. Da können sich andere Anbieter mal eine Scheibe von abschneiden. Hier merkte man schon, dass sich das Team um René gut verstand und es wurde eine tolle, warme Atmosphäre verbreitet.
Vor Ort wollten wir erst mal frühstücken und schnell wurde die Kaffeebar gefunden. Nach für nach kamen doch ein paar Gleichgesinnte und es kamen die ersten Gespräche auf. Die Zeit bis zum Start verging viel zu Schnell. Kurz noch die Einweisung von René und schon wurden wir auf die Strecke geschickt. Yeah! 40 neue und unbekannte Kilometer wollten gelaufen und gesehen (laut Veranstalter haben wir Unterwegs sehr viel Landschaft) werden. Wie wird die Strecke? Was erwartet uns an der Versorgungsstationen? Wir waren sehr gespannt.
Relativ schnell kamen wir auch in die Landschaft. Nur gut, dass wir auch Sonnenschein und später knappe 23 Grad mitgebucht hatten. Der Veranstalter hatte an alles gedacht. So macht ein netter Spaziergang an einem Samstag Spaß! Unterwegs habe ich viel gefilmt und fotografiert. Schließlich wollten wir eine tolle Erinnerung an den Marsch haben. So verging die Zeit bis zum ersten Versorgungspunkt (nach ca. 14 km) wie im Fluge. Und nun trennt sich die Spreu vom Weizen. Es gab vegetarisches und sogar veganes Essen. Alles war liebevoll angerichtet und mit kleinen Schildern versehen. Die regionalen Bäcker und Fleischer haben sehr gute Arbeit geleistet. Auch hier wurde das Thema Regionalität weitergelebt. An die Toiletten wurde auch gedacht. Es sollten keine Dixi-Toiletten sein, nein, wir mussten „Ab durch die Hecke“ und haben einen Luxus-Toilettenwagen bekommen. Auch hier merkte man wieder die kleinen Unterschiede. Es stand sogar noch Deo für uns zur Verfügung. Okay, für mich war das nichts, aber wer es braucht!
Zurück auf der Strecke haben wir wieder viele Fotos und Filme gemacht. Und auch jetzt wurde uns wieder sehr bewusst vor Augen geführt, was es bedeute, an keiner „Großveranstaltung“ teilzunehmen. Unterwegs waren wir nahezu alleine. Ganz selten sah man mal andere Wanderer. Diese Wanderung ist Erholung pur! Die Beschilderung der Streck war übrigens hervorragend. Man benötigte keine technische Hilfe per Handy und Navigationssystem. Super gemacht. Und auch jetzt verging die Zeit bis zum nächsten Versorgungspunkt recht schnell. Und auch hier wurde das Thema Essen konsequent weitergeführt und es gab sogar eine „echte“ Toilette. Klasse. Lobend erwähnen möchte ich die ganzen Helfer vor Ort. Sie waren alle so nett und freundlich. Sehr cool. René hat bei der Auswahl der Helfer ein gutes Händchen bewiesen. Danke dafür!
Es wurde jetzt immer wärmer und die Hitze macht mir, wie jedes Mal, echt zu schaffen. Die letzten Kilometer zogen sich und ich hätte mir ein paar Motivationsschilder gewünscht. Man glaubt es kaum, mir helfen sie. Generell hätte ich gerne zwischendurch mal einen Hinweis per Schild gehabt, wie weit man schon gekommen ist oder wie weit es noch bis zum Ziel ist. Vielleicht erfüllt sich dieser Wunsch bei meiner nächsten Veranstaltung mit den Walking Heroes, denn der Marsch durch die Wilde Geest war mit Sicherheit nicht mein letzter. Aber wir mussten ja noch ein paar Kilometer laufen.
Nach dem Wohngebiet wurde die Strecke etwas eintöniger, das lässt sich nun mal nicht verhindern. Leider wurden wir kurz vor dem Ziel noch an einem Bahnübergang durch den Regionalzug aufgehalten. Einige fanden kurze Pause gut, ich weniger. Also wieder aufraffen und weiter. Am Ziel wurden wir vom Team mit Applaus begrüßt und beglückwünscht. Diese Medaille haben wir uns verdient. Besonders stolz bin ich auf Tatjana, denn sie ist mit mir nach 6:42 Stunden reiner Laufzeit ins Ziel gekommen. Eine wahnsinnig gute Zeit. Ein toller erster „großer“ Wettbewerb.
Die erste Veranstaltung der Walking Heroes wurde von Rene und seinem Team hervorragend gemeistert und all das schreit nach einer Wiederholung. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre es beim nächsten Mal ein tolles Finischer-Bändchen, welches anschließend als Trophäe neben den anderen Bändern an meinem Rucksack baumeln kann. Aber das sind Kleinigkeiten! Macht weiter so! Ich bin stolz, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein.