SWN1: Zwischen Windmühle und Deich
Datum der Tour: 14. Juli 2025
Start- & Zielpunkt: Deichstraße / Aschwarden
Aufstieg: 20 m
Abstieg: 20 m
Dauer: 2:07 Std.
Länge: 11.3 km
Stempelstellen: SWN6
Heute sollte es losgehen. Ich wollte die erste Tour für den 1. Stempel der Schwaneweder Wandernadel ins extrem toll gestaltete Stempelheft drücken, um dem Ziel – die Schwaneweder Wandernadel in Bronze – etwas näherzukommen. Der erste Urlaubstag war perfekt dafür. Auch das Wetter spielte mit.
Anders als bei der Harzer Wandernadel, musste ich dieses Mal die Tour nicht selber planen. Die Gemeinde Schwanewede hat bereits 6 spannende Touren um die sechs erforderlichen Stempel vorgeplant. Für mich der reinste Luxus.
Am, für mich geplanten Startpunkt, angekommen musste ich feststellen, dass es vor Ort immer wieder anders aussieht als bei Google Maps. Es war nicht zu erkennen, wo man dort parken darf und wo nicht. Ein paar Minuten suchte ich den für mich passenden Parkplatz. Das hätte man bei der Tourenplanung etwas besser machen können.
Das Wetter war super und wer mich kennt, der weiß, dass ich mich über einen Himmel mit Wolken mehr freue als über einen wolkenlosen Himmel. Für die Fotos, das perfekte Wetter. Die Tour über Komoot gestartet und los gehts. Was erwartet mich heute?
Ich bin natürlich durch den Harz sehr verwöhnt, was Landschaft und Strecke angeht. Höhenmeter sind hier auf dem „platten“ Land nicht zu finden. Und hier war Land, viel Land. So stellt man sich das Dorfleben vor. Als Wanderer fällt man hier sofort auf und die „Einheimischen“ tuschelten schon über mich. Sie waren dabei aber immer freundlich. Ab und zu wurde ich sogar mal gegrüßt. Mal sehen, was mich hier noch so erwartet.
Der Anfang der Strecke bis zum ersten Wanderhighlight, der Nikolai-Kirche in Bruch, ging entlang des Aschwardener Flutgraben. Hier und da waren Enten zu sehen und die Zeit verging durch die tolle Aussicht wie im Fluge. Eine tolle kleine Kirche erwartete mich und ich nutze den kurzen Aufenthalt zum Fotografieren. Schließlich wollte ich die Tour so gut es geht mit vielen Bildern festhalten.
Wanderhighlight: Nikolai-Kirche Bruch
Bruch ist das Kirchdorf für das weiter westlich gelegene, größere Aschwarden. Es wurde 1248 erstmals urkundlich erwähnt.
Teile des Kirchenschiffes der spätgotischen Saalkirche aus Backsteinen stammen von einem romanischen Vorgänger, zu erkennen an dem vermauerten rundbogigen Portal im Norden und den mittelalterlichen Wandmalereien. An das Kirchenschiff schließt sich ein eingezogener, längsrechteckiger gerader geschlossener Chor an. Die Kirche wurde 1792 erneuert, dabei erfolgte auch der Einbau der Bogenfenster. Die Glasfenster stammen von Heinz Lilienthal (Bremen). An den Giebel im Westen wurde ein aus drei Parallelmauern gebildeter offener Glockenstuhl angebaut, der mit seinem Satteldach nur wenig über das Satteldach des Kirchenschiffs hinausragt.
Quelle: Wikipedia
Nun ging es entlang einer Landstraße zum etwas langweiligerem Teil der Strecke. Viel Feld und viel nichts! Hier kann man die Gedanken schweifen lassen und den Kopf frei kriegen. Mein Handy erinnerte mich immer rechtzeitig an eine Abzweigung. Die Strecke war überhaupt nicht beschildert. Auch da ist man als Harzwanderer sehr verwöhnt. Vielleicht kann man hier und da mal (zumindest an den Abzweigungen) einen kleinen blauen Pfeil mit dem Logo der Schwaneweder Wandernadel an einem Zaunpfosten oder Schild befestigen.
Jetzt war in der Ferne das nächste Highlight zu sehen. Die Aschwardener Windmühle. Der Weg dorthin ging auch wieder an viel Landstraße entlang, war aber gut durch Bäume und Büsche von dieser abgeschirmt. An der Mühle vorbei in Richtung Deich nach Brake. Wieder viel Landstraße! Hier und da waren aber ein paar tolle Fotomotive für mich zu erhaschen.
Wanderhighlight: Aschwardener Windmühle
Die Windmühle in Aschwarden, ein zweistöckiger Galerie-Holländer, wurde 1850 von Martin Kayser und seiner Ehefrau Meta erbaut. Die Holländermühle ersetzte eine 1800 vom Müller Hayer aus Hagen errichtete Mühle, die wohl eine kleinere Bockwindmühle war. Die neue Mühle erhielt zwei Mahlgänge und eine Beutelkiste für die Herstellung von Weizenmehl. 1896 wurde die Mühle durch Feuer weitgehend zerstört, aber anschließend moderner wiederaufgebaut. Beim Wiederaufbau wurde für das gehende Werk (das Getriebe aus Achsen, Wellen und Zahnrädern) statt bisher Holz nun Eisen und Stahl verwendet. Das vorherige Reetdach wurde durch eine Holzschalung mit Blechabdeckung ersetzt.
Später sorgte ein Dieselmotor für den Antrieb bei Windstille. 1923 wurde die Mühle an das Stromnetz angeschlossen.
Mit Windkraft mahlte die Mühle bis 1977. Nach dem Tod des letzten Berufsmüllers Heinrich Köster übernahm sein Neffe Heinz-Wilhelm Rönner 1980 die Mühle. 1981 wurde der Mühlenbetrieb ganz eingestellt. Heute befindet sich die Aschwardener Mühle im Besitz der Familie Rönner, die hier einen landwirtschaftlichen Lohnbetrieb führt.
Die unter Denkmalschutz gestellte Mühle wurde 1962 und 1980 mit Hilfe des Landkreises restauriert. 1984 wurde Franz Schnelle aus Bremen Mühlenwart; er sorgte von nun an für den weiteren Erhalt der Mühle.
Bei der letzten großen im Jahr 2004 mit öffentlicher und privater finanzieller Unterstützung vom Mühlenverein durchgeführten Restaurierung wurde die Kappe mit ihrem Drehkranz grundlegend saniert und es wurden die Stahlflügel mit Jalousieklappen erneuert. Seitdem drehen sich in Aschwarden wieder regelmäßig die Mühlenflügel. Die Mühle ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen in der Osterstader Marsch.
Quelle: Mühlenfreunde Aschwarden e.V.
Am Deich angekommen, sollte die Tour nun hinter dem Deich mit dem Blick auf eine tolle Landschaft weitergehen. Daraus wurde aber nichts. Sämtliche Zugänge waren durch Gatter abgesperrt. Der Deich wurde von Schafen bevölkert, die durch Herdenschutzhunde bewacht worden sind. Es war absolut kein durchkommen. Das war extrem ärgerlich. Also wieder den langweiligen Weg an der Hauptstraße zurück. Den Blick immer wieder auf den Deich um einen Weg hindurch zu finden.
Ich musste fast bis zur Mühle laufen und jetzt endlich wieder die korrekte und geplante Route weiterlaufen zu können. Zwischendurch hat Komoot immer wieder versucht, mich auf die andere Deichseite zu lotsen.
Jetzt sollte aber endlich der lang erwartete Stempelkasten an der Aschwardener Windmühle kommen. War der Stempel noch da? Ich habe noch nie einen so neuen Stempelkasten gesehen. Wurde er überhaupt schon einmal benutzt?
Fix ein paar Fotos der Mühle gemacht, den Stempel ins Heft gedrückt und weiter. Der Weg zum Auto war nicht mehr weit. Zurück ging es wieder am Deich entlang (leider auf der falschen Seite). Beim Aschwardener Flutgraben Pavillon machte ich noch ein paar Fotos und dann ging es wieder zum Auto zurück.
Die Strecke war okay, es wurde alles Sehenswerte aus dieser Gegend gezeigt und für die Sperrung des Streckenabschnitts hinter dem Deich konnte die Gemeinde Schwanewede wohl nichts. Ein Hinweis auf der Webseite von der Schwaneweder Wandernadel sollte schnellstens erfolgen. Ich für meinen Teil habe es zumindest dort gemeldet.
Ich freue mich auf die restlichen fünf Touren mit der Schwaneweder Wandernadel.


























































