Tour 31: Thale und Umgebung

Tour 31: Thale und Umgebung

Datum der Tour: 10. Mai 2025

Start- & Zielpunkt: Wanderparkplatz bei Thale

Aufstieg: 590 m

Abstieg: 600 m

Dauer: 3:36 Std.

Länge: 14.4 km

Stempelstellen: 070 | 071 | 072 | 178 | BS31

Es lag in letzter Zeit viel an. Da war zum einen der „Moonlight Walk“ von den Walking Heroes und dann auch noch der Megamarsch an der Ostsee. Der Harz wurde in der Zeit extrem vernachlässigt, und das wollten wir jetzt wieder in Ordnung bringen. Tobi und ich waren mal wieder extrem „unterharzt“.

Eine passende Tour wurde schnell gefunden. Im Juli 2024 sind wir das erste Mal im Bodetal gewesen. Seinerzeit habe ich dort keine Stempel eingesammelt und das wollten wir jetzt nachholen. Auch das lange versprochene Date mit der Schurre war längst überfällig.

Und es gab noch eine Premiere. Ramona aus der „Just for fun“ Gruppe wollte uns dieses Mal begleiten. Oh Mann, unsere Männer-Runde war durchbrochen und wir müssen wohl mal etwas besseres Benehmen an den Tag legen. Na, das kann ja was werden.

Die Tour wurde von mir als „anspruchsvoll“ angepriesen. Mal sehen, ob ich da richtig lag. Geplant waren 14,5 km mit sehr vielen Höhenmetern, einem alpinen Wanderweg und 5 Stempel für die Harzer Wandernadel. Sogar eine Fahrt mit der Kabinenbahn war eingeplant. Das Wetter war hervorragend und dieser Tag konnte nur ein Erfolg werden.

Um 5:30 Uhr fuhren Ramona und ich in Richtung Celle und wir hatten einiges zu erzählen. So verging die Fahrt wie im Fluge und wir waren pünktlich bei Tobi. Fix, die Ausrüstung ins andere Auto umgeladen, noch ein paar belegte Brötchen beim Stamm-Bäcker gekauft und losging die Fahrt.

In Thale besorgten wir uns noch einen Kaffee. Der war leider nicht so gut, darum erzähle ich auch nicht wo. Aber wir waren wieder etwas schlauer und dieser Bäcker kommt auf die „schwarze“ Liste. Der Wanderparkplatz war nahe dem Hexentanzplatz und war uns schon von der Tour im letzten Jahr bekannt. Dort wurde wie immer ausgiebig gefrühstückt und die Ausrüstung kontrolliert. Jetzt aber los!

Es war jetzt schon so warm, dass Tobi und ich ohne Jacke los wanderten. Bis zum ersten Stempel, der HWN 070 (Prinzensicht) war es nicht sehr weit. Jetzt schon war die Natur atemberaubend schön und an einigen Stellen konnte man schon ins Bodetal schauen. Was für eine tolle Aussicht. Der Tag war jetzt schon Jackpot! Schnell den Stempel ins Heft gedrückt und weiter zur HWN 072 (La Viershoehle). Wo blieben denn jetzt die ganzen Höhenmeter?

Es folgte ein langer Abstieg zur Jungfernbrücke und der HWN 178 (Hirschgrund – am Gasthaus Königsruhe). Diese Brücke ist immer wieder ein toller Anblick. Mittlerweile waren auch schon sehr viele Wanderer bei diesem Wetter unterwegs. Schnell weiter, denn jetzt sollte der „Endgegner“ der heutigen Tour kommen. Schon nach einer kurzen Zeit kamen die ersten Warnschilder, und wir bereiteten uns seelisch auf die Schurre vor. So schlimm kann das ja schon nicht werden. Einfach am Berg hoch bis zur Roßtrappe!

Der Roßtrappenfelsen liegt unweit von Thale hoch über dem Tal der Bode, die sich in der Tiefe mal mehr, mal weniger reißend ihren Weg sucht. Auf dem Felsvorsprung befindet sich eine eigenartige, hufeisenförmige Vertiefung im Stein, die dem Ort ihren Namen gegeben hat…

„Vor langer, langer Zeit ehe die Menschen den Harz besiedelten, wohnten hier Riesen. Sie rissen sechzigjährige Eichen mit samt den Wurzeln aus und kämpften damit und waren auch sonst ein raues Volk. Einst hatte ein Riesenkönig eine Tochter, die schöne Brunhilde. Sie liebte die Jagd, kam so auf ihrem Riesenross auch in die Gefilde des mächtigen Riesen Bodo, der im Böhmerwald lebte. Dieser begehrte sie zur Frau, aber Brunhilde als auch ihr Vater lehnten die Hochzeit ab. Bodo sann auf Rache. Nicht lang und ersah die schöne Riesin auf ihrem weißen Zelter jagen. Sofort schwang er sich auf sein schwarzes Ross, dass weite Fluren im Augenblick übersprang. Brunhilde setzte voller Angst zur Flucht an, die Hatz ging über den Thüringer Wald auf das Harzgebirge zu. Hier scheute ihr müdes Pferd vor einem gewaltigen Abgrund, an der Stelle, die heute Hexentanzplatz heißt.

Doch das Schnauben von Bodos Pferd kündigte sein Nahen an, und mit aller Kraft drückte Brunhilde ihrem Zelter die Sporen in die Weichen. Das Ross sprang über den furchtbaren Abgrund, das tosende Wasser im Tal und landete glücklich auf dem gegenüberliegenden Felsvorsprung, wo sich sein Huf tief eingrub. Beim Sprung verlor Brunhilde ihre zentnerschwere Königskrone. Bodo, der nachsetzte, stürzte jedoch samt Pferd in die Tiefe. Und dort, an der tiefsten Stelle im Fluss, bewacht er noch heute in einen schwarzen Hund verwandelt die goldene Krone der Riesentochter. Das Wasser heißt seit dem aber Bode.“
(Quelle: harzinfo.de)

Der Weg kostete mich einiges an Puste, und ich nahm weiter oben jede Gelegenheit zum Fotografieren wahr. Schließlich kann man dann auch etwas Luft holen. Puh, der 50-km-Marsch an der Ostsee hat mich nicht so fertig gemacht wie der Anstieg. Was für eine tolle Strecke mit einer noch geileren Aussicht. Immer wieder kamen uns Wanderer von oben entgegen. Die sahen alle noch so frisch aus. Nächstes Mal vielleicht doch die Schurre runter anstatt hoch.

Voller Stolz oben angekommen, bemerkten wir, dass die Roßtrappe (HWN 071) an diesem Tag eine gut besuchte Sehenswürdigkeit war. Für uns waren es eindeutig zu viele Leute. Trotzdem noch schnell die obligatorischen Fotos gemacht und dann ging es schnell weiter. Die Winzenburg wollte auch noch besucht werden. Hier war nicht sonderlich schön und ohne das Schild hätten wir noch nicht einmal bemerkt, dass hier mal eine Burg gestanden haben soll.

Wo es hochgeht, gehts es auch wieder runter (meistens). Die Strecke hinunter nach Thale war auch wieder ein optisches Highlight. Das war nicht ganz so anstrengend wie der Aufstieg und macht sehr viel Spaß. Wieder machten wir viele Pausen zum Fotografieren. Nein, dieses Mal nicht zum Luftholen!

Wow, war es unten in Thale voll. Hoffentlich müssen wir bei der Kabinenbahn nicht so lange anstehen. Nein, mussten wir nicht. Es war ziemlich leer. Irgendwie kamen alle von oben herunter. Nach oben zum Hexentanzplatz wollten nicht so viele. Die Fahrt verging viel zu schnell und wir kamen kaum zum Filmen und Fotografieren. Ein paar Filmschnipsel sind uns dann aber doch gelungen.

Ich dachte, dass es in Thale schon voll war. Das schöne Wetter lockte hunderte Besucher auf den Hexentanzplatz, und wir waren froh, dass wir wieder im Wald in Richtung Auto waren. Was für eine geile Tour war das denn bitte? Und Ramona war so begeistert, dass es für sie nicht die letzte Wanderung mit den beiden Chaoten gewesen sein sollte. Willkommen bei den Verrückten Ramona. Für eine Frau bist du echt okay und passt gut in unsere Männer-Runde.

Letztendlich kamen heute 14,4 km und 600 Höhenmeter zusammen. Die reine Laufzeit von 3:36 Stunden war auch gut.

Nun aber endlich zum Harzer Schnitzelkönig. Schließlich waren wir seit dem Umbau und der Wiedereröffnung noch nicht wieder da. Ein gut gelaunter Matze sorgte recht schnell für einen Platz und wir holten die abgewanderten Kalorien erst mal wieder nach.

Was sage ich immer nach so einem Tag im Harz? Kaputt und glücklich … glücklich kaputt!

Die nächsten Touren sind geplant und wir kommen wieder. „Harz geht immer!“.

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