Tour 33: Braunlage und Umgebung

Tour 33: Braunlage und Umgebung

Datum der Tour: 12. Juli 2025

Start- & Zielpunkt: Braunlage

Aufstieg: 590 m

Abstieg: 590 m

Dauer: 3:42 Std.

Länge: 17 km

Stempelstellen: 012 | 156 | 018

Der Harz hat gerufen und ich habe es wohlwollend wahrgenommen. Schließlich muss die Mission „Grenzweg“ endlich mal abgeschlossen werden. Leider haben die letzten verbleibenden Stempel vom Harzer Grenzweg allesamt viele Höhenmeter zu bieten. Aber was soll’s, meistens sind das dann auch die schöneren Touren.

Das Wetter sollte mal so gar nicht gut werden. Ein fettes Regengebiet sollte über den Harz ziehen und Starkregen kann auch dabei sein. Egal! Keine Ausreden! Manchmal kann sich die Wettervorhersage auch irren. Gerade im Harz sind Wetterwechsel an der Tagesordnung.

Geplant hatte ich 2 Touren für 3 Stempel. Eine kleinere mit 4,11 km für den Achtermann und eine weitere mit 12,9 km für den Wurmberg.

Meine beiden Wanderbuddys hatten andere Verpflichtungen und ich wollte alleine fahren. So ganz ohne Verpflichtungen machte ich mich schon um 4:45 Uhr auf die Autobahn in Richtung Bad Harzburg zum Bäcker Stübig ins City-Café. Es war natürlich nichts los auf der Autobahn und ich wahr sehr pünktlich dort, um mir meinen Kaffee und etwas Laugengebäck zu holen. Bisher hat es noch nicht geregnet. So richtig losgehen sollte es gegen Mittag. Vielleicht bin ich dann schon fertig.

Am Parkplatz in Königskrug angekommen, wurde erst einmal gefrühstückt. Pünktlich zum Frühstück kam dann auch der Regen. Na toll! Also Regenhose an und die Regenjacke darüber. Es war mit 11 Grad auch noch recht kühl.

Natürlich wollte ich eine Herausforderung und darum sollte es der steinige und steilste Weg hinauf sein. Der Milliardenweg! Auch im Nebel und Regen machte diese knapp 2 Kilometer lange Tour extrem viel Spaß. Ich hielt mich dort einige Zeit auf und machte sehr viele Fotos. Nach dem Stempeln der HWN 12 (Achtermannshöhe) ging es dann den gleichen Weg wieder zurück. Am Auto angekommen, hörte auch der Regen auf. Schnell die nassen Sachen in den Kofferraum und weiter zum Parkplatz in Braunlage.

Wanderhighlight: Stempelstelle 12 (Achtermannshöhe)

Die Achtermannshöhe (926 m ü. NN) befindet sich nordwestlich von Braunlage und ist der dritthöchste Berg Niedersachsens und der vierthöchste Berg im Harz. Vom Gipfel aus hat man einen schönen Blick über die Harzer Berge, besonders zum Brocken und zum Wurmberg. Bei guter Fernsicht kann man sogar den Thüringer Wald mit dem Inselberg sehen. Vom Gasthaus Königskrug und von Oderbrück aus führen beschilderte Wanderweg zum Achtermann. Der kürzeste aber auch steilste und steinigste ist der „Milliardenweg“. Warum dieser ungewöhnliche Name? Bestimmt nicht, weil sich hier Massen von Wanderern auf die Füße treten – die Achtermannshöhe ist zwar ein sehr schönes und lohnenswertes, aber nur spärlich besuchtes Wanderziel. Der Grund ist viel banaler: Der zwei Kilometer lange Weg wurde im Jahre 1923 angelegt – zur Zeit der Hyperinflation, weshalb er eben einige Milliarden Reichsmark kostete.
Quelle: Harzer Wandernadel

In Braunlage am Parkplatz bei der Wurmberg-Seilbahn angekommen, bemerkte ich schnell, dass jetzt die Schulferien begonnen haben. Zahlreiche Touristen, mehr oder weniger falsch bekleidet, machten sich per Fahrrad oder zu Fuß auf den Weg in Richtung Wurmberg. Warum auch immer, war die Seilbahn an einem Samstag geschlossen.

Wie weit sie an diesem Tag gekommen waren, kann ich nicht sagen, aber unterwegs begegneten mir sehr viele Wanderer, die total durchnässt und schlecht gelaunt wieder hinunter zum Parkplatz schlenderten.

In den folgenden 8 Kilometern zum Gipfel des Wurmberges ging es immer stetig nach oben und es waren schließlich 430 gemütliche Höhenmeter bis zu zur Wurmberg-Baude. Der Weg dorthin war total genial. Ein langes Stück ging es an der „Warmen Bode“ entlang. Der Wilde Gebirgsbach mit seinen Wasserfällen ist jedes Mal ein Erlebnis. Immer wieder hörte es auf zu regnen und ab und zu kam die Sonne raus. Durch das tolle Spiel des Lichtes kam zu jeder Zeit eine tolle Stimmung auf, die ich hoffentlich auch mit den Fotos einfangen konnte.

Oben angekommen, war es sehr stürmisch und es regnete natürlich. Bei jedem Unterstand konnte man nassgeregnete Wanderer sehen, die den Regen abgewartet haben. Es war sehr ungemütlich und nach dem Fotografieren und stempeln der HWN 156 (Wurmberg-Baude) wollte ich wieder runter ins Tal. Jetzt sollte es ja nicht mehr so anstrengend werden.

Wanderhighlight: Stempelstelle 156 (Wurmberg-Baude)

Der Wurmberg (971 m ü. NN) ist der höchste Berg des Bundeslandes Niedersachsen und nach dem Brocken die zweithöchste Erhebung im Harz. Der Wurmberg liegt außerhalb des Nationalpark Harz 3 km nördlich von Braunlage und 4,8 km Luftlinie vom Brockengipfel entfernt. Dazwischen liegt das Tal der Kalten Bode und die Grenze zu Sachsen-Anhalt bzw. zu Zeiten der Deutschen Teilung die Grenze zur DDR. Auf dem Gipfel wurde 1922 die Wurmbergschanze errichtet, deren 30 m hoher Anlaufturm auch eine Aussichtplattform enthielt. In 1950 wurde neben der Schanze eine Baude errichtet, die heutige Wurmbergalm. Die Skisprungschanze wurde 2014 wegen Bauschäden abgerissen. Seit 1963 führt die Wurmbergseilbahn von Braunlage aus auf den Gipfel und wurde in 2001 als komplett durchgängige Bahn erneuert – mit Aus- und Zustiegsmöglichkeit an der Mittelstation. Die Seilbahn ist 2,8 km lang und überwindet ca. 400 m Höhenunterschied. Sie wird ganzjährig betrieben und befördert Wanderer, Skifahrer, Mountainbiker und Monsterrollerfahrer auf den Gipfel.
Quelle: Harzer Wandernadel

Hinunter ging es, die Metalltreppe an der ehemaligen Wurmbergschanze Wow, das war beeindruckend bei dem Nebel. Wie bereits gesagt, hinunter war kein Problem. Immer wieder kamen mir schnaufende Wanderer entgegen, die sich die 375 Treppenstufen hochquälten.

Über den alten Grenzweg ging es dann zur letzten Stempelstelle für den Tag. Die HWN 18 (Grenzweg am Kaffeehorst). In der Hütte warteten bereits 2 Wanderer darauf, dass es zu regnen aufhörte. Nach dem Stempeln machte ich noch eine kleine Pause und war froh über den trockenen Unterstand.

Wanderhighlight: Stempelstelle 18 (Grenzweg am Kaffeehorst)

Der Rastplatz am Kaffehorst (735 m) liegt direkt in der Nähe der ehemaligen innerdeutschen Grenze oberhalb der Bremke. Die Bremke ist 4,7 km lang und überwindet 290 m Gefälle bis zur Mündung in die Warme Bode. Sie markierte auf ihren gesamten Verlauf ehemals die Grenze zur DDR und heute markiert sie die Grenze zu Sachsen-Anhalt. In den ersten Nachkriegsjahren war dieser Weg auch als Schnapsweg bekannt. Schierker Feuerstein wurde nach Braunlage geschmuggelt und im Gegenzug Heringe nach Schierke. Nach der Wiedervereinigung und dem Abriss des hier stehenden Wachturms wurde 1995 auf Initiative des Harzklubs dieser Rastplatz für Wanderer geschaffen. Zwischen 2012 und 2013 wurde das gesamte Arial am Kaffeehorst umgestaltet. Es entstand für den Wintersport eine Vierer-Sesselbahn vom Kaffeehorst zum Wurmberggipfel mit 960 m Länge, 250 m Höhendifferenz und einer Förderleistung von 1.800 Pers./Std. Zusätzlich wurden neue Skipisten und ein Großparkplatz für 600 Fahrzeuge errichtet. Man erreicht die Stempelstelle vom Parkplatz „Kaffeehorst“ über den ausgeschilderten Wanderweg. Es bietet sich an, die Wanderung zum ca. 2 km entfernten Wurmberg HWN 156 fortzusetzen.
Quelle: Harzer Wandernadel

Der restliche Weg hinunter zum Auto war echt easy. Allerdings musste ich echt aufpassen, denn von hinten kamen andauern „Monsterroller“ angerollt. Am Auto angekommen, konnte ich endlich die nasse Kleidung ausziehen und mich in die trockene Ersatzkleidung schälen. Jetzt war ich fein für den Besuch beim H.S.K., auf den ich mich schon die ganze Wanderung gefreut habe.

Es kamen heute 17 km und 590 Höhenmeter bei einer reinen Laufzeit von 3:42 Stunden zusammen.

Die nächsten Touren sind geplant und ich komme wieder. „Harz geht immer!“.