MA1: Nachtmammut Hamburg 2024
Datum der Tour: 5. Juli 2024
Start- & Zielpunkt: Billstraße 31, 20539 Hamburg
Aufstieg: 80 m
Abstieg: 90 m
Dauer: 5:31 Std.
Länge: 30.7 km
„Wir feiern Premiere in Hamburg! Unser erster Nacht-Mammutmarsch verspricht Gänsehautmomente. Erlebt die Hafenstadt bei Nacht und lasst euch verzaubern von magischen Licht-Effekten und einem Erlebnis, das ihr so schnell nicht mehr vergessen werdet.
Wir schicken euch auf eine 30 KM Strecke mit den schönsten Highlights in Hamburg. Licht-Effekte, Installationen und vieles mehr – wir bekommen jetzt schon Leuchten in den Augen, wenn wir daran denken, was euch alles erwartet!
Im Ziel belohnen wir euch wie gewohnt mit einer Urkunde, einer Medaille und einem gewebten Finisher-Band. Außerdem könnt ihr euch im Ziel auf ein wohl verdientes Frühstück freuen.
Startet mit uns in die Nacht und lasst euch von unserem ersten Nachtmammut verzaubern.“(Quelle: Mammutmarsch)
Hamburg bei Nacht! Warum nicht, das kann ja ganz nett sein. Meine „Mega-Wander-Buddies“ mussten nicht lange überredet werden. Die Vorfreude wurde schon beim Buchen der Startgruppe getrübt. Die Gruppen werden nicht beim Buchen des Events mitgemacht, sie werden erst 2 Wochen vor dem Event freigeschaltet und jeder muss sich selbst für die gewünschte Startgruppe anmelden. Wie bei einer Lotterie! Wenn eine Gruppe voll ist, hat man Pech. Dieses Verfahren ist besonders für Gruppen sehr ungeeignet.
Wir hatten es alle in die gewünschte Startgruppe geschafft und fuhren pünktlich um 19:00 Uhr in Richtung Hamburg los. Alle hatten an diesem Tag schon gearbeitet, sind früh aufgestanden und waren etwas aufgeregt. 30 km in der Nacht wandern und dann erst am Morgen ins Ziel kommen, wenn man eigentlich aufsteht. Mal sehen, was das der Biorhythmus von uns sagt. Schlaf wird ja auch völlig überbewertet. Wir hatten allerdings kurz vorher noch einen kleinen 16 km Nachtmarsch zum Üben gemacht und dort verlief eigentlich alles ganz gut.
Die Fahrt nach Hamburg verging ziemlich schnell, denn wir verfolgten die 2. Halbzeit des Viertelfinalspiels der deutschen Fußballnationalmannschaft per Handy.
Wir hatten vorab einen Parkplatz in der Nähe des Start-/Ziel-Einlaufes gebucht. Der war gut zu finden und wir liefen die ersten 1,2 km in Hamburg (ohne Wertung), um erst einmal einzuchecken und uns den Veranstaltungsort in Ruhe anzuschauen. Das Einchecken ging trotz Schlange recht schnell. Wir wollten die Zeit bis zum Start unserer Gruppe (23 Uhr) dann doch nicht auf dem überfüllten und matschigen Gelände verbringen und überlegten, wo wir uns noch eine „Dröhnung“ Koffein besorgen konnten. Bei großen gelben „M“ tranken wir noch einen Kaffee, um uns wach zuhalten und noch etwas zu reden.
Nun aber wieder zurück zum Gelände, sonst verpassen wir noch den Start. Dieser verlief wegen der einzuhaltenden Nachtruhe relativ leise und nicht, wie man es aus Videos kennt (es war unser erster Mammutmarsch), mit lauten Anfeuerungsrufen und Rasseln.
Los ging die Nachtwanderung und wir waren sehr gespannt auf den Streckenverlauf. Die Strecke war bis zum ersten Verpflegungspunkt recht abwechslungsreich und es gab viel Schönes zu sehen. Die Müdigkeit machte uns noch nicht zu schaffen und wir freuten uns auf die Speisen und Getränke, die es dort so gab. Schon auf dem langen „Stichweg“ zum VP1 kamen uns unzählige „Mammuts“ wieder entgegen und auch in Richtung VP1 wurde es immer voller. Sind wir doch mit zu vielen „Mammuts“ gestartet? Waren die Startabstände zu klein?
Am VP1 angekommen, wunderten wir uns über sehr lange Schlangen vor den Toiletten. Es sollte Hotdogs geben und es war leider nicht zu übersehen, an welchem Stand. Eine extrem lange Schlange von „Mammuts“ vermieste uns das ersehnte Essen. Schnell deckten wir uns noch mit Müsliriegeln und Schokolade ein (dort kam man sofort ran) und entschieden uns, sofort weiterzugehen. Vielleicht ist es am nächsten VP etwas entspannter.
Ich beschreibe jetzt nicht die Streckenführung. Ihr könnt die Bilder ja hier anschauen. Der Abschnitt kurz vor dem nächsten VP war toll! Es ging vorbei an den St. Pauli Landungsbrücken in Richtung Fischmarkt. Dort waren auch wieder ein paar Stationen zur Verpflegung aufgebaut. Etwas Cola mit schnell verfügbarem Zucker für die nötige Energie beim Endspurt und ein Käsebrot waren für mich wie ein Gourmetfrühstück. Mehr Essen wollte ich dann aber nicht, schließlich müssen wir noch ca. 10 km laufen. Die Müdigkeit hatte mich noch nicht eingeholt, dazu war ich viel zu aufgeregt. Und das, obwohl es schon 03:15 Uhr war.
Nun ging es durch den alten Elbtunnel und das war schon ein Highlight für mich. Natürlich wurden die Treppen gelaufen und nicht der Fahrstuhl benutzt. Viel zu schnell waren wir unter der Elbe durch und kamen zum letzten Drittel des Nachtmarsches. Es ging jetzt durch Industriegebiete und entlang von langen Straßenabschnitten. Leider war dies nicht so schön abwechslungsreich wie die Abschnitte davor. Aber man kann nicht alles haben. Die Füße und der restliche Körper fühlten sich gut an und wir kamen dem Ziel immer näher. In der Ferne konnte man zum dritten Mal in dieser Nacht die Elbphilharmonie sehen. Der Himmel wurde langsam immer heller und die Sonne begann aufzugehen.
Nicht mehr viel und wir haben es geschafft. So langsam merke man dem Körper auch die über 24 Stunden auf den Beinen an. Aber wie stand es in der Einladung geschrieben? Ein wohlverdientes Frühstück sollte uns am Ziel erfreuen. Das konnten wir jetzt gut gebrauchen.
Am Ziel wurden wir von einer Nebelmaschine und etwas verhaltenem Applaus begrüßt und wir bekamen unsere erste Mammutmarsch-Medaille um den Hals gehängt. Nun aber ab zum Frühstück. Ja, was soll ich sagen? Es gab kein Frühstück. Warum auch immer – bis heute hat sich der Veranstalter nicht dazu geäußert. Bei der Durchführung des Events ist noch sehr viel Luft nach oben. Das geht besser! Also noch fix das alkoholfreie Finisher Bier getrunken und ab zum Auto.
Alle Wander-Buddies kamen nach 5 Stunden und 31 Minuten nach 30,7 km gesund ins Ziel und wir wollten endlich mal duschen und ins Bett. Ein paar Stunden Schlaf würde uns allen guttun.